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Der Mönch Djishin entwickelte eine Applikation, die sensible aber wenig wichtige Information handhabte. Er trat zu Meister Banzen und sprach: “Ich habe viele Tage verbracht, über Kryptografie zu lesen. Ich bin überzeugt, ein Framework zum Teilen von Geheimnissen bauen zu können.”

Banzen sagte: “In den Lehren des Meisters Mizuh steht, dass ein Mönch erst dann wirklich Kryptografie versteht, wenn er acht Minuten lang acht frische Eier über einem Boden grober Planken jongliert hat. Geh in Deine Kammer und übe. In acht Tagen werden wir sehen, wozu Du imstande bist.”

Eine Woche später kehrte Djishin mit hängendem Kopf zu Banzen zurück.

Der Mönch sagte: “Gravitation und Ungeschick blieben siegreich. Nun habe ich meine Eier-Ration für das Jahr verbraucht und der Boden meiner Kammer ist klebrig.”

Banzen aber sprach: “Jeder Idiot kann Dinge in die Luft werfen und sie ein oder zweimal fangen. Ein Jongleur zu sein, bedeutet, die Ströme der Atmosphäre, die Grenzen der Hand und die subtile Mathematik der Bewegung in Gravitation zu verstehen. Ein Jongleur schützt den Boden als wäre jedes Ei ein Dieb.”

Djishin bedachte dies.

Zuletzt sagte der Mönch: “Das Risiko ist proportional zum Wert des Bedrohten. Was macht es, wenn ein Dieb in meine Kammer einbricht, weil mein Schloss nicht taugt, wenn ich im schlimmsten Fall mein Kissen verliere?”

Banzen klopfte Djishin mit seinem Gehstock an den Kopf und fragte: “Wie riecht Deine Kammer?”

“Wie verfaulte Eier,” antwortete Djishin, und rieb sich die Schädeldecke.

Banzen sprach: “Das wirkliche Problem ist nicht das gefallene Ei, sondern der Dotter, der in die Dielen läuft. Wenn Dein Schloss nicht taugt, doch dein Kissen noch da ist, schau unter dem Bett! Der Dieb mag dort liegen und warten, bis Du mit voller Börse zurückkehrst.”

Qi’s Kommentar

Djishin schuldet Banzen ein Frühstück im Bett. Besser ein Jahr ohne Eier als ein Omelette mit Salmonellen.

Qi’s Gedicht

Von gelehrtem Bandit nach dem Namen gefragt,
sprach Mizuh ‘Vater hat ihn mir nicht gesagt’.
Der Bandit ward besiegt, konnt mit Drohgebaren
er doch nicht einmal des Mannes Name erfahren.